Anfang 2017 gab die Schweizer Singer/Songwriterin alles in der Heimat auf, um nach Berlin auszuwandern und dort vom Musikmachen zu leben. Ein Experiment, das zuerst nur eine Mutprobe war und nun Alltag geworden ist. Liv Summer tourt nicht nur mit ihren Songs durch Europa, sie spielt auch regelmäßig auf den Straßen in Berlin. Die Straße zählt zu den ältesten Bühnen der Welt. Sie ist zwar eine immer zugängliche, jedoch keine besonders einfache Bühne: „Da warten keine Zuhörer auf dich oder kommen extra um dich zu hören“. Wer es aber schafft, die Vorbeigehenden in diesem einen Moment so zu berühren, dass sie stehen bleiben und zuhören, der kann das auch auf einer Bühne. Auf der Straße in Berlin lernte Liv Summer auch einen Produzenten kennen, der genau das wollte, was sie auch schon länger im Kopf hatte: ihre Songs so aufzunehmen wie sie klingen, wenn sie sie auf der Straße singt. Ungeschminkt, natürlich; keine Hochglanz-Produktion, sondern ehrliche handgemachte Musik, die berührt, weil man spürt, dass sie von Menschen gemacht ist und nicht von Maschinen. Dabei herausgekommen ist ein wunderschönes Werk: Eine EP mit 5 Songs, die intimer nicht sein könnten. Daran beteiligt waren Musiker aus 7 Nationen, unter anderem Israel, Italien, Brasilien und Frankreich, die die Künstlerin zum Teil auch auf der Straße kennengelernt hat. Liv Summers glockenklare, manchmal zarte, dann wieder starke Stimme geht direkt ins Herz. Durch Loopeffekte verdoppelt oder verdreifacht sie ihren Gesang in mehrstimmige Passagen. Ihr Gitarrenspiel ist abwechslungsreich und interessant arrangiert. Mit ihren sehr persönlichen Songs, die längst nicht nur von Liebe handeln, zeigt sie ihre ganz eigene Persönlichkeit und nimmt dabei doch das Publikum einfühlsam und gleichzeitig sehr selbstbewusst mit. Konzerte werden dadurch zu etwas ganz Besonderem, weil jede/r im Innersten berührt und gleichzeitig von Livs sprühender Fröhlichkeit angesteckt wird.